Schulungsdatei
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Jeder Schulungsabend beinhaltet(e) eine  
  • theoretische Schulung der Besucher mit dieser Präsentation und
  • anschließend praktische Übungen an den Puppen (jeweils 2 BRK Mitarbeiter und bis max. 10 Laienhelfer an einer Puppe)
     
Präsentation

Ende August 2006 stand im Westallgäuer zu lesen:

Fußballer im Landkreis Augsburg sind geschockt.

"Zwei Tote innerhalb von 2 Wochen".

Während eines Trainings des TSV Gersthofen ist am Donnerstagabend Daniel Kappler verstorben. Bei Dehnübungen zu Beginn der Übungseinheit sank der 25 jährige plötzlich zu Boden, bekam keine Luft mehr. Ich füge hinzu: Er hatte einen plötzlichen Herztod, an dem er verstarb.

Oder Sie lesen eine Todesanzeige in der Zeitung: Allzu früh verstarb plötzlich und unerwartet ..... In den allermeisten dieser Fälle liegt hier ein sogenannter "Plötzlicher Herztod" zugrunde.

 
     
 

Der Profifußballspieler Asamoah von Schalke 04 hat eine Herzmuskelerkrankung, bei der das Risiko für das Auftreten des "Plötzlichen Herztods" erhöht ist.

Er darf auf eigene Verantwortung weiterhin spielen, nachdem ein Defibrillator angeschafft wurde und alle seine Mitspieler in der Durchführung der Wiederbelebung und der Anwendung eines Defis geschult wurden.

Nicht Asamoah sondern der Masseur der Mannschaft, der Grieche Papadopoulos, erlitt einen Herzstillstand und wurde von den Kameraden erfolgreich wiederbelebt.

     

Unter einem "Plötzlichen Herztod" versteht man ein plötzlich einsetzendes Herz-Kreislaufversagen. Normalerweise kontrahiert der Herzmuskel, d.h. er zieht sich zusammen. Dadurch kommt zu einem Auswurf von Blut, welches in den Körper gepumpt wird. Bei einem Herz-Kreislaufversagen findet keine geordnete Aktion und Kontraktion des Herzmuskels mehr statt.  Unmittelbare Folge ist schon nach 5-10 Sekunden das Eintreten von Bewusstlosigkeit. Ein Mensch, der sich nicht in liegender Position befindet, bricht zusammen, er hat einen Spannungsverlust der Muskulatur. Außerdem kommt es zum Stillstehen der Atmung, vereinzelt findet man unzureichende Atembemühungen, eine sogenannte Schnappatmung. Vom Gesamteindruck her liegt der Mensch da wie tot.

Nun beginnt der Wettlauf mit der Zeit. Spätestens nach 5 Minuten erleidet das Gehirn einen bleibenden, nicht wieder zu reparierenden Schaden. Dieser Schaden bleibt auch dann, wenn nach 5 Minuten die Herz-Kreislauffunktion wieder hergestellt werden kann. Mit dem Eintritt des Herz-Kreislauf-Stillstandes ist der Faktor Zeit der wichtigste Faktor für ein Überleben, auch für ein Leben mit möglichst geringer Schädigung. Nur eine sofort eingeleitete und anhaltend durchgeführte Herz-Lungen Wiederbelebung kann den Zeitraum überbrücken, bis die Profis, Rettungsassistenten und Notarzt, kommen.

 
     
 

Häufigkeit des "Plötzlichen Herztods" -Zahlenvergleich:

Jährlich sterben in der Bundesrepublik Deutschland ca. 6000 Menschen an den Folgen von Verkehrsunfällen.

Der "Plötzliche Herztod" tritt zirka 20x häufiger auf. Absolut sind dies etwa 120.000 Menschen pro Jahr.

     

Anders ausgedrückt:

An jedem Werktag sterben am "Plötzlichen Herztod" so viele Menschen, wie in einem A 340-642 (380 Passagiere) Platz finden.

 
     
 

Der "Plötzliche Herztod" tritt in 60% der Fälle als Erstereignis einer bislang unbekannten Erkrankung auf.

Betroffen sind nicht vorrangig Männer in höherem Alter mit bekannten Risikofaktoren und schon bekannten Vorerkrankungen. Auch fehlen oft die vermeintlich wichtigen Vorboten (Symptome) wie Schwindel oder Brustschmerz.

     

Zeit ist Leben

Der Ablauf der sogenannten Rettungskette erfordert Zeit.

Die Sekunden, auch Minuten zerrinnen nach Eintreten einer Notfallsituation: Erkennen der Situation, Durchführung des Telefongesprächs mit Nennung des Wer? Wo? Was?

Alarmierungs- und Fahrzeiten der Rettungskräfte benötigen abhängig vom Einsatzort mehr oder weniger viel Zeit. Die geographischen Gegebenheiten des Allgäus und gelegentlich die Witterungsbedingungen kommen erschwerend hinzu. Einsatzkräfte vor Ort können den Faktor Zeit abmildern helfen (Helfer vor Ort in Weiler- HvO).

   
     
 

Nach 5 Minuten Herz-Kreislaufstillstand erleidet das Gehirn einen irreversiblen (bleibenden) Schaden.

In jeder Minute, die ohne Ergreifen von Erstmaßnahmen verstreichet, vermindert sich die Wiederbelebungswahrscheinlichkeit um ca. 10%. Zur Erinnerung: Die Rettungskräfte benötigen bis zum Einsatz am Patienten im günstigsten Fall über 10 Minuten. Aktuell liegen die Zahlen für eine erfolgreiche Wiederbelebung ohne Ersthelfer bei weit unter 10% (blaue Linie).

Mit Ergreifen von Erstmaßnahmen sinkt die Wiederbelebungswahrscheinlichkeit nur um ca. 3-5% pro Minute (grüne Linie).

Als geschulter Laienhelfer wirken Sie segensreich in der Zeit, bis die Profis ankommen. Wirken Sie als verlängerter Arm der Rettungskräfte für den akut Erkrankten. Handeln Sie! Wenn Sie nicht handeln, ist die Chance zum schadenfreien Überleben fast Null.

     
Wenn viele Menschen die Basismaßnahmen der Wiederbelebung anwenden können, steigen die Überlebenschancen für jeden Mitbürger und Sie selbst.  
     
   
     
   
     
   
     
   
     
   
     
   
     

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