Rettungskette - Erweiterte Maßnahmen | |
Erweiterte Maßnahmen | Rettungskette |
Ein Herz-Kreislaufstillstand ist im günstigsten Fall dann behoben, wenn nach dem Erkennen der Notfallsituation und der Alarmierung die Basismaßnahmen der Wiederbelebung mit sofortiger und anhaltender Thoraxkompression durchgeführt werden und dann das Kammerflimmern (Herzflimmern) mit einem Defibrillator beseitigt wird. |
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Die Ursachen, die zum Herz-Kreislaufstillstand führen , können sehr komplex sein. Nicht immer kann der Herz-Kreislaufstillstand allein durch die oben beschriebenen Maßnahmen behoben werden. | |
Weitere Maßnahmen sind erforderlich | |
Intubation
Bei länger dauernden Reanimationen (Wiederbelebungsmaßnahmen) ist ein gesicherter Zugang zu den Atemwegen erforderlich, um den Patienten ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Dies wird dadurch erreicht, dass ein Tubus (Schlauch) über den Mund und den Kehlkopf in die Luftröhre eingeführt wird. Gleichzeitig wird durch diese Maßnahme verhindert, dass im Falle von Erbrechen ein saurer Mageninhalt in die Lunge gelangt.
Tubus in der Luftröhre zur künstlichen Beatmung |
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Medikamentengabe |
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Mechanische
Kompressionshilfe
Die körperliche Anstrengung bei einer Reanimation ist erheblich. Selbst geübte Rettungskräfte können die erforderliche Frequenz von 100 Kompressionen pro Minute mit einer Drucktiefe von 5 cm nicht über viele Minuten mit gleichbleibender Intensität leisten.
LUCAS ist eines der auf dem Markt befindlichen Geräte zur Thoraxkompression |
Abhilfe schafft ein Automat, angetrieben von
Pressluft, der bei länger dauernden Wiederbelebungsmaßnahmen eingesetzt
werden kann.
Konstante Eindringtiefe, konstante Frequenz von 100/Minute, keine Ermüdung. Die Hände der Helfer sind frei für andere erforderliche Maßnahmen. |
Kühlung des Reanimierten |
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In tierexperimentellen Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass eine Kühlung des gesamten Organismus auf Temperaturen um 32 bis 34°C in der Folge zu einer verbesserten Hirnfunktion führen kann. Mittlerweile werden diese günstigen Effekte auf die Hirnfunktion auch beim reanimierten Menschen bestätigt. |
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Herzschrittmacher
In manchen Fällen beruht ein Herz-Kreislaufstillstand auf einem extrem langsamen Herzschlag. Teilweise gelingt es, mit Medikamenten das Herz wieder zu einem schnelleren Schlagen zu bringen. Die Medikamentenwirkung hält aber oft nur kurz an oder das Herz spricht nur unzureichend auf Medikamente an. In dieser Situation ist es dann erforderlich, das Herz elektrisch zu stimulieren. Notfallmäßig geschieht die Stimulation durch Elektroden, die auf dem Brustkorb aufgeklebt sind. In diesem Fall benötigt der Patient wegen der Schmerzhaftigkeit eine Narkose. Besteht die langsame Herzaktion anhaltend über eine längere Zeit, wird eine Stimulationssonde über eine grosse Vene (meist im Bereich des Halses oder des Schlüsselbeins) in die rechte Herzkammer eingeführt. Dieser Vorgang ist nicht schmerzhaft, somit ist zumindest aus diesem Grund keine weitere Narkose erforderlich. |
EKG eines Patienten mit extrem
langsamem Herzschlag, immer wieder auftretenden längeren Pausen. Als
Folge davon Auftreten von Ohnmachtsattacken. |
Besteht auch in den folgenden Tagen eine starke Pulsverlangsamung (Bradykardie mit Schrittmacherbedürftigkeit), wird bei dem Patienten die Implantation eines bleibenden Herzschrittmachers erforderlich. | |
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Herzkatheteruntersuchung
Bei einem akuten Herzinfarkt kommt es durch Verschluss einer Herzkranzarterie zu einer Verminderung der Pumpleistung vorwiegend der linken Herzkammer. Im Extremfall kann die Pumpleistung so weit absinken, dass der Patient in einen Kreislaufschock kommt bis hin zum Auftreten von Bewusstlosigkeit. Wenn der Patient die erste kritische Phase überlebt hat oder erfolgreich wiederbelebt wurde, sollte er so schnell als möglich in ein Herzkatheterlabor gebracht werden. Dort kann dann im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung (Koronarangiographie) eine verschlossene Kranzarterie wieder eröffnet werden - Dilatation (Aufweitung) - Stenting (einbringen einer kleinen Gefäßstütze). Im Rahmen eines Herzinfarktes oder auch unabhängig davon kann akut eine schwere Fehlfunktion einer Herzklappe auftreten oder die Hauptschlagader einen Riss bekommen (=Aortenaneurysma). Notfallmäßig wird dann mit bildgebenden Verfahren (Ultraschalluntersuchung, Computertomographie) die Diagnose gestellt und der Patient umgehend in eine Herzklinik zur Operation verlegt. |
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